Wissenschaft

Neben den eigentlichen Ausgrabungen wurden und werden weitere wissenschaftliche Untersuchungen und Projekte durchgeführt. Teilweise sind die Projekte mittlerweile erfolgreich abgeschlossen und auch publiziert (z. B. Romanisierung – ein Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft, siehe Literaturliste), andere Untersuchungen wie Dendrochrononlogie oder Botanik laufen weiter.

 

Glasofenprojekt Villa Borg (Borg Furnace Project)

Die Herstellung von Glas beeindruckt schon seit den Kelten und Römern die Menschen in vielen Teilen Europas. Bis heute sind viele Menschen fasziniert vom reichen Formen- und Farbspektrum, das Glas bietet. Glashütten, in denen das Handwerk in seiner ursprünglichen Form in reiner Handarbeit noch praktiziert wird, haben eine hohe Anziehungskraft. Das Handwerk des Glasmachers wird nur noch in wenigen Regionen praktiziert und gezeigt. Und obwohl es im Saarland durchaus eine große Tradition in der Glasherstellung gibt, besteht nur noch in der Villa Borg die Möglichkeit einem Glasmacher bei seiner Arbeit über die Schulter zu schauen. Das Glasmacherhandwerk wurde schon in römischer Zeit hoch entwickelt und sowohl die Herstellungstechniken als auch die Werkzeuge haben sich seither nur wenig verändert. Dennoch sind über die Jahrhunderte schon wieder viele Techniken in Vergessenheit geraten, teils weil diese Techniken sehr aufwendig waren und deshalb nicht mehr angewendet wurden, teils weil die Formen „aus der Mode“ gekommen sind.

Ein Ziel des Projektes ist die weitere Erforschung und Rekonstruktion antiker Fertigungstechniken sowie die Klärung wissenschaftlicher Fragestellungen zur Herstellung bestimmter Glasgefäße, z. B. frei und formgeblasener Trinkgläser, Kannen und Flaschen, aber auch komplexe Projekte wie die Herstellung von Rippenschalen und römischer Fensterglasscheiben. Ebenso soll die Funktionsweise unterschiedlicher Ofenkonstruktionen untersucht werden. Dabei ist eine Frage, ob es möglich ist an einem Ofenmodell alle Glasprodukte herzustellen, oder ob eine unterschiedliche Konstruktion der Öfen zwingend erforderlich ist.

Seit 2013 wurden im Rahmen von verschiedenen Projektwochen schon etliche Versuche durchgeführt und in deren Rahmen mit Glasmachern aus Europa (Deutschland, England, Frankreich, Bulgarien) und auch mit diversen Universitäten (Saarbrücken, Mainz, Köln, Marburg, Trier; Utrecht, Niederlande; Lissabon, Portugal; Brüssel, Belgien) und Fachwissenschaftlern  aus Deutschland und Europa (Schweiz, Niederlande, Italien, England) sowie den USA (Corning Museum of Glass, USA) zusammengearbeitet. In seiner Konzeption ist das Projekt europaweit einzigartig.

Weitere wissenschaftliche Projekte sind in Planung.

Skip to content