Geophysikalische Untersuchungen

Geomagnetik

Um schon vor der Ausgrabung ein genaueres Bild der zu erwartenden Befunde zu erhalten, stehen der modernen Archäologie mehrere Methoden zur Verfügung. Am bekanntesten ist wohl die Luftbildarchäologie, deren Ergebnisse jedoch bei bewaldetem Gelände erfahrungsgemäß wenig aussagefähig sind und günstigstenfalls nur grobe Strukturen erkennen lassen.

Für Borg geeignetere Verfahren sind die von Geophysikern durchgeführten Messungen des Erdmagnetfeldes sowie des elektrischen Erdwiderstandes. Beide Werte ändern sich, wenn unter der Erdoberfläche Mauern oder Gruben verborgen liegen. Diese Veränderungen werden mit Sonden gemessen, gespeichert und mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms ausgewertet.

Nach der Bearbeitung ergibt sich ein Bild der zu erwartenden Grundrisse und Strukturen, das mit einem Röntgenbild vergleichbar ist – hier zum Beispiel ein Ausschnitt aus dem Hofareal der Villenanlage. Bei den beiden dunklen Strukturen am unteren Bildrand handelt es sich um Nebengebäude, die außen an die Umfassungsmauer des Wirtschaftshofes anschließen.

Bei der Untersuchung der betreffenden Flächen wird man auf die Ergebnisse der Geomagnetik zurückgreifen und die Ausgrabung danach einrichten. Die geomagnetischen Untersuchungen werden seit 2018 in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie an der Universität des Saarlandes fortgeführt.

Lidar-Scan

Eine weitere Methode, die in den letzten Jahren immer mehr Anwendung findet, ist der so genannte Lidar-Scan. Bei dieser Methode überfliegt ein Flugzeug oder ein Hubschrauber das zu untersuchende Gelände. Dabei muss darauf geachtet werden, dass dies in Streifen geschieht. Aus dem Flugzeug wird ein Laserstrahl von einem Messgerät abgeschossen, der dann von der Erdoberfläche, Bäumen oder Gebäuden reflektiert wird und vom Messgerät wieder aufgefangen wird. Über die Laufzeit des Laserstrahls lässt sich dann die Entfernung berechnen. Zusammen mit der Bestimmung der Position des Messgerätes bzw. des Flugzeuges, lässt sich mit einem Computerprogramm ein sehr genaues Geländemodell erstellen. Erhebung oder Vertiefungen werden in diesem Modell deutlich dargestellt, und es lassen sich so unproblematisch Unregelmäßigkeiten im Gelände erkennen. Noch nicht erfasste Fundstellen werden so sichtbar.

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